Alles begann mit meiner Ausbildung zum Künstler an der Malerschule Forum in Malmö in den frühen 1980er Jahren. Als Künstler habe ich das Malen mit Leinölfarbe anderen Farben vorgezogen. Meine Bilder haben ein Licht und eine Tiefe bekommen, was ich sonst vermisst habe. Als Künstler ist man aber natürlich neugierig. Daher schien es mir selbstverständlich, mit der Herstellung meiner eigenen Leinölfarben zu experimentieren. Ab da zeichnete sich bereits ab, was man noch alles machen könnte. Ich habe mit Leinölfarbe auf Holz gemalt, ich habe mit Leinölfarbe auf Stein gemalt, ich habe auf Metall gemalt. Jetzt hatte sich meine Farbproduktion soweit entwickelt, dass sogar Künstlerkollegen meine Farbe kauften. Und damit wurde der Embryo der heutigen Ottossons Färgmakeri geboren.

1989 registrierte ich die Firma Gunnar Ottosson Färgmakeri und ein paar Jahre später zog ich mit Familie und Firma nach Genarp. Dadurch wurde die Farbproduktion zu meinem Hauptgewerbe, obwohl ich immer noch Kunst mache und ausstelle. In den folgenden Jahren, den 90er Jahren, nahm der Tätigkeitsbereich zu. 1992 kaufte ich mein erstes großes Walzwerk von der dänischen Staatsbank, mit der die Druckfarbe für Banknoten hergestellt wurde. In den folgenden Jahren stellte ich meine ersten Mitarbeiter ein. Meine Kinder hatten auch keine Probleme mit einem Ferienjob. Durch den Buschfunk kamen immer mehr Kunden zu uns und um die Jahrtausendwende wurde es schließlich zu eng für uns im Lillegårdsvägen. Die Färgmakeri kaufte daraufhin ein 1000 Meter vom Farbgeschäft entferntes Industriegrundstück und wurde gleichzeitig in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt.


In den 2000er Jahren erlebten wir in Schweden und im Ausland eine Renaissance der Leinölfarbe. Heute exportieren wir Farben nach Skandinavien, ins Baltikum, nach Polen, in die Slowakei, nach Deutschland, in die Schweiz, nach Großbritannien, in die USA und nach Neuseeland. Der Export macht rund ein Drittel unseres Umsatzes aus. Wir wurden von mehreren Schlössern, Kirchen, Palästen und anderen historischen Gebäuden kontaktiert und mit der Lieferung von Farbe beauftragt. Wir bemerken ein stark wachsendes Interesse von Privatpersonen, Leinölfarbe zum Streichen zu benutzen. Die Leinölfarbe ist daher nicht mehr nur für diejenigen von Interesse, die an der Instandhaltung von Gebäuden interessiert sind, sondern für alle.

/Gunnar Ottosson