Vom Künstler zum Farbenhersteller
Für mich begann alles in den frühen 1980er Jahren während meiner Ausbildung zum Kunstmaler an der Forum Kunstschule in Malmö. Als Kunstmaler zog ich Leinölfarbe allen anderen Farbmaterialien vor. Durch das Malen mit Leinölfarbe konnte ich in meinen Bildern ein Licht und eine Tiefe einfangen, die beim Einsatz anderer Techniken fehlten. Aber wie jeder Künstler war auch ich mit einer naturgegebenen Neugier ausgestattet. Daher war es für mich beinahe selbstverständlich mit Leinölfarbe zu experimentieren und sie für den Eigenbrauch herzustellen. Von da an war es nur noch ein kleiner Schritt. Ich musste nur noch herausfinden, was sonst noch machbar war. Ich experimentierte mit Leinölfarbe auf Holz, Stein und Metall und begann, befreundete Künstlerkollegen mit Farben zu beliefern; der Beginn meines Unternehmens zur Farbenproduktion. Die Saat für das heutige Unternehmen Ottosons Färgmakeri war gelegt.
1989 wurde Gunnar Ottosson Färgmakeri als Unternehmen angemeldet und ein paar Jahre später zog es gemeinsam mit meiner Familie und mir nach Genarp. Obwohl ich immer noch meiner Kunst nachging und sie auch ausstellte, war die Produktion von Leinölfarbe zu meiner Haupteinnahmequelle geworden.
In den folgenden 1990er-Jahren stieg die Produktion kontinuierlich an und ich konnte meinen ersten Mitarbeiter einstellen. Durch Mundpropaganda stieg die Zahl der Kunden und zur Jahrtausendwende hatten wir den Punkt erreicht, an dem wir in Lillgårdsvägen mehr Platz brauchten. Folglich erwarben wir nur 1000 Meter von unserem Farbengeschäft entfernt ein Industriegelände. Zur gleichen Zeit wurde aus der Firma eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Unsere neue, prachtvolle Fabrik mit Fassaden aus Beton, Holz und recycelten Ziegelsteinen, die aus dem Jahr 1850 stammen, nahm 2001 ihren Betrieb auf. Unsere Fabrik war damals das erste Industriegebäude in Schweden, das mit einem Gründach mit Sedumpflanzen gedeckt war. Alle Dämmmaterialien bestehen aus Flachsfasern. Für die Belüftung sorgt ein natürliches System mit vom Wind angetriebenen Abluftventilen. Beheizt wird die Liegenschaft über unsere eigene Erdwärmeanlage. Die Elektrizität, die wir für unsere Maschinen usw. benötigen, erzeugen wir über unsere eigenen Windenergieanlagen und Solaranlagen auf dem Fabrikdach selbst.
Ottosson Färgmakeri ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die in der Wintersaison acht und in den Sommermonaten vierzehn Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen verzeichnete 2014 einen Gesamtumsatz von mehr als 17 Millionen schwedischen Kronen (ca. 1,8 Millionen Euro). In den letzten Jahren nahm das Interesse an unseren Farben in mehreren europäischen Ländern stetig zu, sodass der Export mittlerweile 26 % des Gesamtumsatzes ausmacht.
Gunnar Ottosson